Tag zwei in Xi’an fing auch wieder gar nicht gut an….das Frühstück war eine absolute Frechheit. Der Orangensaft war schon gegoren….haben es reklamiert und auch einen neuen bekommen. Ok, kann ja mal passieren. Dass man aber für insgesamt 8 Toast, 4 mal Rührei, 3 Scheiben Käse und eine Wurst 25min braucht wenn sonst wirklich niemand etwas bestellt hat, das muss wirklich nicht sein. Vor allem fragt sie noch, ob das Rührei für einen ist oder ob jeder ein Ei wollte und bringt es dann trotzdem alles auf einem Teller. Der Gipfel war aber der verschimmelte Käse, der auch schon schön in das mittlerweile kalte Toast (macht man ja auch zuerst, damit es dann auch ja schön hart und kalt ist, wenn man es 20min später serviert…) reingezogen ist und auch das Toast ohne den Käse ungenießbar gemacht hat.
Nach diesem Festmahl sind wir dann mit dem Bus zum Nordtor der Stadtmauer gefahren, um dann nach langer Suche feststellen zu müssen, dass man nur am Süd- oder Westtor auf die Mauer draufkommt. Also wieder in den Bus und zum Südtor gefahren. Da durfte ich dann selbstverständlich wieder den vollen Preis zahlen. Mein Ausweis ist ja immer noch in den diebischen Händen eines Chinesen…. Die Kassiererinnen waren aber auch welche von der Sorte, die nur genau das machen kann was man ihnen sagt. Sonst sind sie überfordert.
Die Mauer war zwar zwei Minuten lang ganz nett, aber wirklich was zu sehen gab es nicht. Sie ist nicht wirklich hoch genug, um eine Aussicht zu haben, aber man kann wenigstens die ersten paar Häuserreihen mal von oben sehen. Da ja sowieso schon alles so toll war, hat es natürlich angefangen zu regnen. Einen Schirm hatten wir nicht. Wäre aber auch zu viel Glück auf einmal gewesen. Wollten eigentlich vom Südtor bis zum Westtor laufen und dann von dort ins Muslimische Viertel. Unterwegs haben wir aber festgestellt, dass es etwas weiter ist, als es auf der Karte aussieht. Deswegen sind auch außer uns alle mit dem Fahrrad gefahren. Es wären ca. 4km gewesen…sind also mitten drin dann doch runter und haben lieber ein Taxi (eins von den guten) genommen.
Im Muslimischen Viertel sind wir erst mal durch eine Art Silk Market gelaufen…..eine Millionen Geschäfte mit gefälschten Sachen. Habe aber nur zwei kleine Täschchen für 30Yuan gekauft. Habe auch top gehandelt. Die gute Frau wollte erst 180.
Im Viertel selbst gibt es in erster Linie Essensstände….haben uns dort auch ein sehr leckeres Fladenbrot gekauft. Es wird von innen an die Wand eines Ofens geklebt und dort gebacken.
Es gab auch tolle Sachen wie Schweinefüße zu kaufen…und auch jede Menge „Metzger“. Naja, jeder Metzger wäre jetzt beleidigt. Es sind eher Garagen, in denen Fleischreste zerkleinert werden….die Knochen wirft man dann auf die Straße zu dem anderen Müll. Die Häute werden auch schön auf einem Tisch ausgestellt….Da vergeht einem auch kurz der Appetit auf Fleisch….und vor allem in der Straße würde ich auf keinen Fall einen der Fleischspieße essen!
In der Gasse wurde auch wieder deutlich wie schlimm es mit den Taschendieben in Xi’an ist. Nachdem ich bestohlen wurde, waren natürlich auch alle anderen vorsichtiger und Steffen hat zum Glück sein Portemonnaie von der hinteren Hosentasche in seine innere Jackentasche verlegt. Sonst wäre es jetzt auch weg. Es laufen nämlich kleine Kinder durch die Menge und tasten die Hosentaschen ab….wenn die was finden, dauert es sicher nur Sekunden bis es weg ist und sie in der Menge verschwunden sind. Naja, ich hatte mein Misstrauen sowieso noch nicht abgelegt, weshalb mich der kleine Junge der mich angesprochen hat und auf Chinesisch vollgetextet hat auch nicht weiter ablenken könnte, sondern ich habe meinen Rucksack nur noch etwas fester umklammert;-)
Danach sind wir nur noch ein bisschen durch die Stadt gelaufen, bevor Steff und ich schon um halb drei den Bus zum Flughafen nehmen mussten. Die Jungs hatten noch ein paar Stunden länger in Xi’an, die sie dafür genutzt haben noch ein paar Schnäppchen auf dem Markt zu ergattern.
Der Flug zurück war einer der turbulentesten die ich je erlebt habe….es ist schon etwas beunruhigend, wenn die eine Stewardess sich auf einen freien Platz setzt und die anderen in die Hocke geht, weil es so wackelt und der Captain anstatt „turbulences“ das Wort „troubles“ verwendet. Vor allem ausgerechnet beim Essen….naja, es lag wohl am schlechten Wetter. Bei Steffen und Fabian war es auch schlimm, aber sie waren wenigstens vorgewarnt.
In Dalian am Flughafen gab es dann auch noch eine kleine Überraschung….als alle noch im Flieger saßen, kamen drei Polizisten rein. Sie kamen bis ganz nach hinten durch, wo wir saßen. Haben uns schon gefragt, was wir angestellt haben, weil hinter uns nur noch eine Reihe war^^ Aber einer aus der letzten Reihe hat dann ebenfalls seine Polizeimarke gezückt und dann haben die vier den Mann, der ganz hinten am Fenster saß aus der Reihe gezogen. Da haben wir dann erst gesehen, dass der gute Kerl die ganze Zeit schon in Handschellen dort gesessen hatte. Im Nachhinein ist mir auch wieder eingefallen, dass die beiden schon dort saßen, als wir reinkamen, obwohl hinten sonst noch alles leer war. Netterweise saßen nur Ausländer hinten und die Frau am Schalter hatte sich schon bei uns entschuldigt, dass sie nur noch hinten Plätze für uns hat….jetzt wissen wir auch warum;-)