Nach einer weiteren weniger erholsamen Nacht in der Chung King Mansion, haben wir mit Freuden unsere Koffer gepackt und für den Tag bei Cihan, Thorsten, Saskia und Martina in den Zimmern untergestellt, da die vier noch ein paar Tage länger geblieben sind. Nico musste allerdings erst noch die Kakerlaken aus seinem Kulturbeutel entfernen….
Da Hong Kong leider gar nicht so viele Sehenswürdigkeiten hat wie gedacht sind wir einfach mal etwas planlos durch die Stadt gelaufen. Ist aber auch nicht so verkehrt, da man so den Alltag in der Stadt und die Menschen (und es sind sehr sehr viele Menschen in Hong Kong) sieht. In der Stadt wurden überall von Kindern Spenden für die Stadt gesammelt. Wenn man etwas gespendet hat, hat einem ein süßes kleines chinesisches Kind einen Aufkleber aufs Tshirt geklebt. Eine tolle Masche kleine Kinder zu nehmen, da man so einfach nicht nein sagen kann. Und es ist irgendwie auch blöd, keinen Aufkleber zu haben, weil dann jeder sieht, dass man nichts gespendet hat….
Es war auch schon überall Weihnachtsdekoration aufgehängt, was bei den Temperaturen in Hong Kong ziemlich fehl am Platz wirkte… So richtig Weihnachtsstimmung kommt da nicht auf, aber war ja sowieso erst Mitte November;-)
Um 12h haben wir uns die „Noon Day Gun“ aufgeschaut. Eine kleine Kanone (früher war es mal eine größere gewesen, aber die Anwohner haben sich, vermutlich zu recht, über den Lärm beschwert) wird jeden Tag um Punkt 12 abgefeuert. Obowohl sie ja schon ausgetauscht wurde, war sie immer noch überraschend laut. Nach dieser kleinen feierlichen Zeremonie haben wir uns auf die Suche nach einem Mittagessen gegeben. Alles nicht so einfach. Erstens ist das Essen in Hong Kong im Vergleich zu China recht teuer und wir mittlerweile recht geizig geworden und zweitens ist es auch immer schwer sich in einer Gruppe auf etwas zu einigen. Am Ende haben wir dann Hot Dogs bei Ikea gegessen. Ganz entgegen des typischen Ikea-Konzeptes gibt es in Hong Kong einen Ikea mitten in die Stadt reingequetscht. Aber dort wird wohl auch kaum ein großer freier Platz, wie Ikea sie sonst für seine Standorte aussucht zu finden sein. Enttäuschend war aber, dass es keine Gurken und Zwiebeln für die Hot Dogs gibt! Total schrecklich. Das Beste fehlt einfach und der Hot Dog ist einfach nur eine Wurst im Brot…. Die Chinesen wissen einfach nicht was gut ist. Aber Immerhin die Köttbullar sind genauso wie sie sein sollten.
Nach dem Essen haben wir uns aufgeteilt und ich bin mit Martin auf der Suche nach einer Festplatte zu einem Elektronikmarkt gefahren. In dem Markt, der aus unzähligen kleinen Buden mit mehr oder weniger denselben Sachen besteht hatte er dann sie Qual der Wahl….am Ende wurde er aber fündig und ist nun glücklicher Besitzer einer neuen Festplatte, die er dann auch gleich mit den tausenden Fotos unserer Reise füllen konnte. Ich habe bei der Gelegenheit noch eine Ersatz-Speicherkarte für meine Kamera gekauft…..mittlerweile habe ich es schon mehr als einmal geschafft meine 16GB Karte zu füllen und wer weiß, ob man immer einen Laptop hat, um dieses Problem zu beheben;-) In einer Parfümerie habe ich nach unzähligen Proben auch endlich ein tolles neues Parfüm von dem ich vorher noch nie gehört hatte gefunden….allerdings habe ich nur eine kleine Probe gekauft (die umgerechnet um einiges billiger war als die großen Flakons….). Martin ist währenddessen beinahe auf der Treppe in dem Laden eingeschlafen….was man aber auch alles mit mir mitmachen muss;-) Danach war ich noch kurz in einem sehr seltsamen Handtaschen laden. Im Schaufenster hatten sie „Hermes“-Taschen….also niemals waren es echte, auch wenn die Preise durchaus mit den echten mithalten konnten. Der Laden war aber eigentlich recht schick, aber dann doch wieder nicht. Die Angestellten war alle im Anzug oder Kostüm, aber die Taschen (die angeblich mehrere tausend Euro kosten sollten) waren noch in Plastik verpackt und teilweise auch etwas in die Regale gequetscht. Mit einer echten Hermes Tasche hätte man das sicherlich nicht gemacht. Da mir das ganze etwas komische vorkam und wir auch angeschaut wurden, als wären wir vom Mond, sind wir dann lieber wieder gegangen.
Danach war es auch schon Zeit sich wieder mit den anderen zu treffen und hoffentlich zum letzten Mal in meinem Leben die Chung King Mansion zu betreten. Bepackt mit unseren Koffern und vermutlich dem ein oder anderen neuen Mitreisenden, sind wir mit dem Zug von Hong Kong nach Guangzhou gefahren, um von dort nach Sanya zu fliegen. Die Zugfahrt hat auch sehr beeindruckend die Dimensionen der Stadt gezeigt. Wir sind mindestens eine Stunde gefahren bis wir aus Hong Kong draußen waren und bis zum letzten Haus, gab es ausnahmslos nur Hochhäuser zu sehen….das ist definitiv mal eine Stadt mit akutem Platzmangel. Es war eine schöne Zeit und es gibt sicher noch jede Menge in der Stadt zu entdecken, wenn man nur genug Geld hat…. beim nächsten Mal gönne ich mir nur auf jeden Fall ein besseres HostelJ
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