Am zweiten Tag in Hong Kong wurden Martin und ich von Cihans morgendlicher „Ode an die Freude“ geweckt;-) Die Wände in dem guten Haus sind offenbar auch aus Pappe gebaut. Allzu viel Freude gab es allerdings nicht, der Tag begrüßt uns schon wieder mit Regen. Trotzdem sind wir (diesmal mit neuem Schirm) zum Bank of China Tower aufgebrochen. Aber nicht ohne uns vorher bei der besten Bäckerei in Hong Kong zu stärken und dabei unsere Gruselgeschichten der vergangen Nacht zu erzählen. Die anderen hatten zwar kleinere Kakerlaken und Bettwanzen gehabt als Martin und ich, weshalb vor allem Nico nicht die erholsamste Nacht seines Lebens hatte, aber dafür einige mehr als wir. Die Theorie nachts das Licht anzulassen, damit die kleinen Biester nicht rauskommen geht auch nicht ganz auf, wie leidvoll festgestellt wurde. Es führt eher dazu, dass man sie dafür sehen kann und erst recht nicht schlafen kann…. Passenderweise kam eine Bettwanze noch aus Steffens Hose getaumelt….damit war auch klar, dass wir sicher alle in unseren Koffern ein paar unfreiwillige Souvenirs mit auf unsere Weiterreise nehmen würden. Der Bank of China Tower hatte als wir ankamen geöffnet und es war sogar umsonst nach oben in den 46ten Stock zu fahren. Es gibt zwar deutlich mehr Stockwerke, die aber für Touristen nicht geöffnet sind. Die Aussicht war aber trotzdem gut. Durch das schlechte Wetter war sie etwas eingeschränkt, aber die Hochhäuser sind in Hong Kong alle so dicht beieinander gebaut, dass eigentlich nichts wirklich weit weg ist….

Vom Tower sind wir weiter zum Victoria Peak, die Haupttouristenattraktion in Hong Kong. Mit einer alten Tram geht es sehr steil den Berg hinauf zu einer Aussichtsplattform. Die Bahn ist so steil, dass man beim rauffahren richtig in seinen Sitz gedrückt wird. Sie fährt auch genauso wieder runter, also so, dass man letztlich rückwärtsfährt, aber andersrum würde man auch aus seinem Sitz rausfallen;-) Die Aussicht von oben war wirklich beeindruckend. Das Wetter leider immer noch nicht ideal, aber besser. Von oben sieht man sehr deutlich, dass Hong Kong eigentlich nur aus Hochhäusern besteht.


Nachdem wir mit der Bahn wieder runtergefahren sind, haben wir uns auf sie Suche nach dem „Escalator“ gemacht. Eine Rolltreppe mitten in der Stadt einen Hügel hinauf. Sie ist auch die längste Rolltreppe im Freien auf der Welt. Allerdings war sie nicht ganz so beeindruckend wie erhofft. Sie ist natürlich mehrfach unterbrochen, falls man unterwegs irgendwo aussteigen möchte und es gab auch nicht so viele Geschäfte drum herum wie wir dachten. Oder zumindest keine Geschäfte, die uns interessiert hätten. Wir haben dann in einem kleinen Mexikanischen Restaurant Burritos und Enchiladas zum Mittagessen gegessen und haben später festgestellt, dass unsere zweite Gruppe (Saskia, Martina und Cihan) ebenfalls zufällig dort gegessen hat. Wenn man mal in Hong Kong war und gesehen hat wie voll und chaotisch diese Stadt ist und wie viele Restaurants es dort gibt, ist das ziemlich verrückt.

Gestärkt sind wir weiter zum „Ladies Market“, ein Straßenmarkt mit allerlei Ramsch und gefälschten Taschen, Trikots etc. Eigentlich ein Traum. Leider waren aber die Preise nicht so gut wie in China, weshalb Steff und ich am Ende doch nicht zugeschlagen haben. Die Martin und Nico hingegen sind seitdem stolze Besitzer des neuen Deutschlandtrikots;-) Obwohl es immer hieß, dass man in Hong Kong günstig Elektronikartikel einkaufen kann, haben mich die Preise in den Läden gar nicht überzeugt. Aber ich brauchte ja auch nicht wirklich was….also insofern gut, als dass ich nicht dazu verleitet wurde unnötige Dinge zu kaufen nur weil sie billig sind.


Am Abend haben Steffen, Fabian, Steff, Nico, Martin und ich mit der Star Ferry eine Hafenrundfahrt gemacht. Sie geht ungefähr 1,5 Stunden und wenn man die Fahrt um 19h macht, so wie wir, ist man netterweise während der Lightshow um 20h noch auf dem Schiff und kann sich das Spektakel von dort ausansehen. So sieht man auch beide Seiten der Stadt auf einmal. Und vor allem sieht man nochmal die äußerst beeindruckende Skyline von Hong Kong. Man weiß nicht genau wo sie anfängt bzw aufhört….letztendlich sieht es aus, als würde sie unendlich weitergehen und auf dem Wasser ist man von einer Skyline, die komplett aus Hochhäusern besteht umzingelt.

Nach der Rundfahrt wollten wir uns mit den anderen, also Saskia, Martina, Cihan und Thorsten treffen. Allerdings hatten die 4 ihren Treffpunkt auf 20.30h und an eine Stelle recht weit vom Hafen entfernt gelegt. Ohne Handys war es auch nicht möglich daran noch etwas zu ändern. Wir sind dann trotzdem mal in die Richtung gelaufen und haben versucht den Treffpunkt zu finden. Saskia wusste angeblich wo es eine Straße mit ein paar netten Bars gab, wo wir alle zusammen hätten hingehen können. Nachdem wir fast den ganzen Weg durch Gebäude gelaufen sind (in Hong Kong ist scheinbar fast alles miteinander verbunden, was bei Regen sehr hilfreich ist) und uns nicht mehr so sicher waren wo wir eigentlich sind und auch weit und breit keine Straße mit Bars oder ähnlichem gesehen haben, haben wir beschlossen aufzugeben und zurück zu unserem Hostel zu laufen. Unglaublich aber wahr, haben wir auf einem Fußgängerüberweg zufällig wieder die anderen getroffen. Natürlich waren wir letztlich alle in der gleichen Gegend gewesen, aber sich in Hong Kong so oft wieder zu finden ist wirklich erstaunlich….da Saskia aber leider doch nicht wusste, wo man Bars findet, sind wir dann zusammen zum Irish Pub neben unserem Hostel, um dort noch zusammen auf unseren Urlaub in Hong Kong anzustoßenJ