An unserem zweiten Tag in Guilin stand eine Bootsfahrt nach Yangshuo auf dem Programm. Diesmal ging es aber netterweise erst um 10Uhr losJ Mit einem Bus ging es zur Bootsanlegestelle. Wir haben uns für die kürzere Flussfahrt entschieden, die aber dafür auf kleinen Bambusbooten stattfindet anstatt einem größeren Schiff. Das Tal des Li-Flusses war richtig cool und genauso wie ich mir China landschaftlich vorgestellt habe. Der Fluss schlängelt sich durch unzählige Karsthügel und vorbei an Wasserbüffeln und natürlich auch an chinesischen Bauern mit ReishütenJ Obwohl es schön sonnig war, war es diesig wodurch man leider vor allem auf den Fotos gar nicht so toll sehen kann wie weit sich die Hügel erstreckt haben und wie toll es dort aussah. Die Bootsfahrt hat sich auf jeden Fall gelohnt. Ich habe natürlich ca. 1.000.000 Fotos gemacht (wie immer;-)). Und weil`s so schön war und wir schon um 15Uhr in Yangshuo angekommen sind, haben wir unterwegs gleich noch eine zweite Tour gebucht.
Nachdem wir eine Stunde Zeit hatten unser Hostel zu finden und uns danach noch schnell bei McDonalds (so wie immer, wenn wir in einem fremden Ort angekommen…) zu stärken ging es wieder mit dem Bus und einem Teil der Reisegruppe vom Li-Fluss in einen kleinen Ort in der Nähe von Yangshuo.
Dort gab es erst mal eine kurze Führung durch den Ort, bei der wir gelernt haben, dass sie Chinesen (vor allem in ländlichen Gegenden) sehr abergläubisch sind und Bilder von chinesischen Kriegern und Spiegel an ihre Haustüren hängen um böse Geister zu vertreiben. Außerdem haben viele kleine Altare im Hof ihrer Häuser wo sie zu ihren Vorfahren beten können.
An einer Brücke über den kleinen Fluss, der an dem Ort vorbeifließt haben wir etwas länger verweilt. Einmal um die schöne Aussicht von dort auf die Landschaft mit dem Dorf, seinen Ackerfeldern und dem Fluss zu genießen und um abzuwarten ob ein Schweizer, den wir auf der Busfahrt kennen gelernt haben und ein betrunkener Russe von der Brücke in den Fluss springen. Das Problem war, dass es nicht so ganz klar war wie tief der Fluss ist. Der Schweizer, der zu Hause Frau und Kinder hat, hat sich dann doch lieber dagegen entschieden. Der Russe war später auch nach der zweiten Flussfahrt an diesem Tag immer noch betrunken genug um auch im Dunkeln noch runterspringen….er hat´s aber überlebt;-)
Bei der erwähnten zweiten Flussfahrt waren wir immer zu zweit auf kleinen Bambusflößen, auf denen kleine Liegestühle aufgebaut waren. Hinten auf dem Floß stand jeweils ein Chinese, der sich mit einem langen Stab abmühen durfte, um uns vorwärts zu bewegen. Nach einem kleinen Stück den Fluss entlang durften wir noch mal aussteigen und Wasserbüffel fütternJ Die waren ziemlich cool, auch wenn mir die großen nicht so ganz geheuer waren. Das kleine Kälbchen war mir da schon lieber.
Zurück auf den Flößen wurde uns eine ziemlich coole Kormoran-Show geboten. Die Vögel werden in zwei Jahren Arbeit so trainiert, dass sie Fische fangen und dann zu ihrem Besitzer zurückkommen. Damit die Vögel die Fische nicht schlucken können, bekommen sie einen kleinen Strick um den Hals gebunden. Der Fischer zieht den Fisch dann wieder aus dem Hals raus und wirft den Vogel wieder ins Wasser, damit er neue Fische fängt. Ein Kormoran, der unter Wasser schneller schwimmen kann als Fische, bringt es angeblich auf bis zu 50kg Fisch am Tag….und es gibt wohl nur noch 4-5 Leute, die diese Vögel trainieren können bzw sich noch die Arbeit machen dies zu tun. Auf jeden Fall war es ziemlich beeindruckend was man einem Vogel so beibringen kann.
Da wir uns natürlich immer noch auf einer Touristen-Tour befanden, blieb es natürlich nicht aus, dass Versuche unternommen wurden uns unnötige Dinge anzubieten, die wir kaufen können. Mit unserem Floß sind wir einen kleinen „Wasserfall“ runter gefahren und wurden dabei fotografiert. Da uns niemand gesagt hat, dass Fotos gemacht werden und die Qualität zudem ziemlich mies war, waren die Fotos alles andere als schön. Obwohl sie nur 1,50Euro gekostet hätten, haben wir uns dagegen entschieden und lieber unserem Floßfahrer etwas mehr Trinkgeld gegeben. Der Sonnenuntergang, der uns groß angekündigt wurde und so sein sollte wie bei den Mircosoft Hintergründen für den Desktop (für die angeblich Fotographen extra in den Ort gekommen sind, um dort Fotos zu machen) war dann leider nicht ganz so spektakulär. Aber man muss natürlich fairerweise zugeben, dass man es nicht unbedingt kontrollieren kann, wie toll so ein Sonnenuntergang an einem bestimmten Tag wird. Man könnte aber vorher vielleicht nicht ganz so dick auftragen….
Nachdem der Russe wie gesagt dann zum krönenden Abschluss noch von der Brücke gesprungen ist, ging es mit dem Bus wieder zurück nach Yangshuo. Dort haben wir glücklicherweise direkt in einer Seitengasse der berühmten „West Street“ gewohnt und konnten so problemlos die Straße mit ihren vielen kleinen Souvenirgeschäften, Restaurants und Kneipen entlangschlendern und nach einem passenden Restaurant für´s Abendessen Ausschau halten. Die Wahl fiel am Ende auf Pizza (also wieder einmal typisch chinesisches Essen;-)). Danach folgte unsere bisher erfolgreichste Jagd auf Souvenirs. Die Preise waren gut, es ließ sich super handeln und so waren eine Handtasche, Fächer und Buddha-Figuren für wenig Geld drin. Martin hat sich noch eine „The North Face“ Weste gekauft…leider verliert sie ihre „good quality“-Daunenfüllung… trotzdem ein rundum erfolgreicher Tag. Genau genommen sogar bisher mein „Lieblingstag“ in ChinaJ
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen