Letzten Freitag waren wir von der Uni aus zu einer Party einladen. Anders als bei uns in Deutschland fangen Uni-Partys hier schon mittags an und sind dementsprechend früh vorbei;-) Wir haben uns an der Uni mit einer Gruppe Chinesen getroffen und sind dann zur Party losmaschiert. Die Chinesen waren alle ganz nett und konnten auch recht gut Englisch.
Die Wohnung, wo die Party stattgefunden hat war typisch chinesisch (also extrem kitischig;-)) eingerichtet. Eigentlich war’s auch keine richtige Wohnung, sondern eher sowas wie ein Jugendraum bei uns. Es hab 3 Zimmer mit Tischen, jede Menge Gesellschaftsspiele und auch einen Fernseher mit Videospielen.
Zuerst sollten wir uns alle an den Tischen verteilen und uns in den Gruppen vorstellen. Ich war zusammen mit Steff an einem Tisch und unsere erste Gruppe war die coolste von denen, die wir hatten. Sie waren sehr interessiert und konnten auch gut genug Englisch, um uns auch ein paar Dinge zu erklären. Zum Beispiel warum Chinesen keine englischen Zahlen lesen können. (Liegt daran, dass sie hier ein System haben, das Zahlen in Blöcke mit 4 Nullen einteilt und nicht wie bei uns mit 3 Nullen. Deswegen kommen sie eigentlich mit allen Zahlen ab 1000 nicht mehr so richtig klar).
Jeweils nach ein paar Minuten wurden sie Gruppen vermischt und man konnte „neue Freunde“ finden. Unsere zweite Gruppe wollte dann ein Spiel mit uns spielen. Jeder hat einen Stapel Karten bekommen auf dem Begriffe wie Prinzessin, etwas geht kaputt, Zauberspruch, alte Frau etc draufstanden. Uns wurde erklärt wir sollten wenn wir von unserem Nachbarn eine Karte gezogen haben zu dem Begriff darauf eine kurze Geschichte erzählen. Meine Nachbarin hat angefangen und „alte Frau“ gezogen. Ihr Geschichte war: Es war einmal eine alte Frau, die die Prinzessin umbringen wollte.“ Tolle Geschichte;-) Wir sollten dann abstimmen ob wir die Geschichte akzeptieren oder nicht. Steff und ich haben natürlich nicht so ganz verstanden wo das jetzt eine Geschichte war, aber gut. Danach war ich dran und ich habe „etwas geht kaputt“ gezogen. Habe dann erzählt wie mein Spiegel kaputt gegangen ist, als ich hier in China angekommen bin…. Meine Geschichte wurde nicht akzeptiert. Ich hatte nämlich leider das Spiel nicht verstanden. Es sollte nicht jeder eine kurze Geschichte erzählen, sondern die angefangene Geschichte weitererzählen. Macht auch viel mehr Sinn. Musste dann eine Strafkarte ziehen und einen Chinesen auf die Wange küssen. Danach lief das Spiel aber besser. Trotzdem kommt man sich vor wie im Kindergarten;-)
Ein erneuter Gruppenwechsel hat uns dann gerettet. Die Gruppe war allerdings nicht so gesprächig und wollte lieber Uno spielen. Sind dann recht bald zum nächsten Programmpunkt übergegangen: „Now that you all found some new friends, we can make dumplings“. Die Tische wurden zusammengerückt und wir durften uns alle mal daran versuchen Dumplings (kleine Teigtaschen mit verschiedenen Füllungen) selbst herzustellen. Sind kläglich gescheitert, aber es war cool mal zu sehen wie man es eigentlich macht. Sieht einfach aus, ist es aber nicht. Leider schmecken am Ende die gut gemachten auch viel besser. Unsere waren meist nicht fest genug zusammengedrückt und haben sich mit Wasser vollgesogen. Aber naja. Ist ja noch kein Meister vom Himmel gefallen. Wir hatten unseren Spaß und die Chinesen auch.
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| So sahen unsere Dumplings aus.... |
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....und so sollten sie aussehen;-)
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Als dann die rohen Dumplings alle fertig waren (bestimmt 200 oder so…) mussten wir ewig warten um welche essen zu können….die chinesische Unorganisiertheit und Ineffizienz hat wieder einmal zugeschlagen….es gab nur eine Herdplatte und entsprechend nur einen Topf für alle Dumplings. Es wurden dann immer ca 15 auf einmal reingeworfen und 10min gekocht….wie lange es gedauert hat, alle fertig zu haben könnt ihr euch jetzt selbst ausrechnen. Sie waren aber ganz lecker (vor allem die, die von Chinesen gemacht waren), auch wenn eine Soße dazu super gewesen wäre.
Während wir gewartet haben bzw immer mal wieder kleine Portionen verteilt wurden, wurden weiter fleißig Spiele gespielt. In erster Linie war aber Thorsten ein begehrter Spielpartner. Er hat auch wieder ordentlich Pluspunkte bei den Chinesen gesammelt, dafür dass er auch jeden Spaß mitmachtJ Es war auch definitiv interessant zu sehen womit 21-jährige Chinesen ihre Freizeit verbringen. Man fühlt sich ein wenig, als wäre man wieder 12….aber ist ja auch mal ganz nett.
Zum Abschluss gab es noch eine große Torte für alle und ein GruppenfotoJ