Freitag, 11. November 2011

Mein 24. Geburtstag

Freitagabend haben wir noch kurz in meinen Geburtstag reingefeiert und ich habe eine tolle Torte bekommen;-) Das KUZ (wo ich seit 3 Jahren meinen Geburtstag feiere;-)) hat aber doch gefehlt, genauso wie all die lieben Menschen mit denen ich sonst feiere. Aber ein paar waren ja dabei und ich hatte auch guten ErsatzJ

An meinem Geburtstag sind Steff, Nico, Martin und ich mittags in den „Arbeiterpark“ gefahren. Ein sehr schöner Park mit Seilbahn zum Fernsehturm. Auch der tolle Fußball zu ehren der Dalian Shide (wenn ich das richtig verstanden habe) steht in dem Park…

Leider war mein Geburtstag auch der erste richtig kalte Tag. Zum Glück habe ich meinen neuen MantelJ Sind dann trotz des Wetters mit der Seilbahn hoch zum Turm gefahren. Haben dort aber beschlossen nicht auf die Spitze zu fahren, da die Aussicht an dem Tag doch eher bescheiden war. Beim nächsten guten Wetter steht es aber auf jeden Fall auf dem Programm! Danach sind wir bei gefühlten 5 Grad Sommerrodelbahn gefahren….die hat hier wohl das ganze Jahr aufJ War nicht ganz so lang wie in Peking, aber wenigstens waren keine langsamen Touristen vor uns, die während der Fahrt lieber Fotos machen und die Aussicht genießen;-)
Abends sind wir zu Mila gefahren und haben dort koreanisches Sushi (sehr lecker!!:-)) und Pfannkuchen gegessen. Mila, Steff und ich hatten beim Pfannkuchen backen den größten Spaß…aber sie haben am Ende tatsächlich echt lecker geschmeckt. Zumindest die, bei denen das eklige Chinaöl nicht so durchgekommen ist;-) Waren danach wie immer im JDs (quasi das neue KUZ) feiern und da war mein Geburtstag auch schon wieder vorbei. War aber ein wirklich schöner Tag und ich hab mich auch sehr über jeden gefreut, der an mich gedacht hat!! :-)

Mittwoch, 9. November 2011

Bungee Jumping

Um gleich mal jegliche Missverständnisse aus dem Weg zu räumen: Nein, ich bin nicht gesprungen;-) Bin ich auch nicht sicher, ob ich das jemals tun werde…zuschauen schon eher. Und zwar bei Martin und Cihan. Letzten Freitag haben die beiden sich getraut vom wohl rostigsten Bungee-Turm der Welt, der angeblich auch der höchste über dem Meer (im Xinghai-Park, Dalian;-)) ist, zu springen.

. Im Aufzug nach oben wurden die beiden auch noch gewogen….der erste seriöse Eindruck, den der Laden gemacht hat….am Ende sind aber beide trotz 10kg Unterschied mit dem gleichen Seil gesprungen;-) Steffen und ich sind zur seelischen Unterstützung und um Fotos und Videos zu machen mitgegangen. Steffen hatte auch von allen das breiteste Grinsen….wir haben uns schließlich alles aus sicherer Entfernung angeschaut. Es hat sich aber auch für uns gelohnt mit auf den Turm zu fahren. Hätten wir mal viel früher machen sollen. Die Aussicht ist nämlich echt super!


Zuerst hat sich Cihan getraut….


Und dann Martin….


Es ist auch ganz lustig wieder jemanden dabei zu haben, der noch nicht alles kennt und sich noch vom Straßenverkehr, der Rotzerei, den unfassbar langsamen Kassiererinnen, dem chinesischen Essen, den Märkten und Straßenständen etc beeindrucken lässt;-) Martin hat auch jeden Fall seinen Spaß. Die ein oder andere Panne (vom Taxifahrer falsch rausgelassen und verlaufen) gab es zwar auch schon, aber das gehört dazu. Hin und wieder schütteln, aber auch wir hart eingesessenen die Köpfe….z.B. wenn ein Taxifahrer mal wieder nach links fahren möchte, aber drei Spuren, die nach rechts führen dazwischen liegen….in Deutschland hätte man einfach Pech gehabt und hätte erst mal nach rechts fahren müssen, um dann irgendwo zu drehen…in China löst man das Problem so:


Beide haben es glücklicherweise gut überstanden. Im Nachhinein meinten sie der Turm hätte auch ruhig höher sein können, aber so bleibt Luft für fortgeschrittene AbenteuerJ Für 180Yuan war es aber ein recht günstiger Spaß….das Video dazu hätten sie für schlappe 200Yuan kaufen können. Zum Glück war aber ja ich dabei, bei der es die Videos umsonst gibt;-)

Samstag, 5. November 2011

Martin ist da:-)

Am Samstag letzte Woche ist Martin angekommen. Hab ihn morgens am Flughafen abgeholt und wir hatten dann gerade genug Zeit um nach Hause zu fahren und seinen Koffer auszupacken, bevor es schon wieder los ging zum Fußball. Ja richtig, Fußball. Und ich bin auch mit. Das heißt das zweite Stadion, dass ich ihn meinem Leben für ein Fußballspiel betreten habe, ist auch gleichzeitig mein zweiter Länderpunkt. Das muss mir auch erst mal jemand nachmachen. Steff und ich wollten uns sogar schon Trikots kaufen (weil Dalian drauf steht;-)), aber die waren ausverkauft…
Das Spiel war natürlich unglaublich langweilig, aber es war wenigstens was los, da es das letzte Spiel der Saison war und einer der Spieler (die Nummer 19) sein letztes Spiel hatte. Steffen hatte sich natürlich die Nummer 19 für sein Trikot ausgesucht, um jetzt festzustellen, dass es seinen Spieler jetzt leider nicht mehr gibt. Dafür war die Pyrotechnik toll. In der Halbzeit wurde so einiges angezündet und die Sichtweite war eine Weile auf ca. 20m gegrenzt….
Leider lief es für Dalian Shide nicht so gut und als es irgendwann 0:2 stand sind auch die ersten enttäuschten Fans aufgestanden und gegangen. Natürlich nicht ohne ihr Sitzkissen vorher in Richtung Spielfeld zu werfen. Das macht man hier so. Als es dann 0:3 stand wurde nicht mehr nur mit Kissen geworfen. Der Schiedsrichter (der ja eigentlich am wenigsten dafür kann…) wurde mit zahlreichen Plastikfalschen beworfen. Hat aber auch niemanden gestört. Auch das macht man hier so. Das Stadion war zu dem Zeitpunkt  aber auch schon wieder halb leer, da beim 0:3 wieder einige gegangen sind. Solche Fans wünscht man sich doch. Wir sind dann auch lieber ein paar Minuten vor Schluss gegangen um unseren Platz im Bus zurück nicht zu verlieren. Natürlich nicht ohne vorher auch unsere Kissen zu werfenJ
Abends sind wir dann endlich Kantonesisch essen gegangen. Seit Ewigkeiten suchen wir einen Kantonesen, da das chinesische Essen in Europa von dieser südchinesischen Küche geprägt ist und wir mal wieder Lust auf ein Stück „Heimat“ hatten;-) Jetzt haben wir einen  gefunden (und neben bei ein weiteres Einkaufszentrum). Hat tatsächlich geschmeckt wie chinesisches Essen in Deutschland;-) Martin wurde so der Einstieg ins chinesische Essen auch etwas erleichtert:-) 

Presentation Week

Seit letzter Woche ist die Uni hier tatsächlich mal anstrengend. Hatte letzten Dienstag meine erste Präsentation in „China´s Foreign Trade Sytems“. Durfte die Außenhandelsstrategie der EU vorstellen. Ein tolles Thema. Aber es lief ganz gut und ich glaube er hat gar nicht gemerkt, dass ich keine Ahnung hatte was ich da eigentlich rede. Das war bei meiner Zalando-Präsentation diesen Mittwoch schon anders. Da kenne ich mich wenigstens ausJ Langweilig wars trotzdem….konnte ja nur zeigen wie man theoretisch Schuhe bestellt und nicht tatsächlich welche bestellen…
Gestern hatte ich dann endlich mit Steff zusammen meine letzte Präsentation in Business Environment. Haben Chevrolet´s Umweltprojekte vorgestellt und ganz großartig auch unseren „Carbon Footprint“ ausgerechnet….wir Umweltsünder leben als hätten wir 4,91 Planten zur Verfügung….zumindest sagt das der WWF Rechner….;-) Jetzt bin ich erst mal froh, dass der Stress rum ist und ich wieder eine Weile nichts tun kann.
Die Präsentationen in Business Enviroment waren aber  zumindest bei der ersten Runde recht unterhaltsam. Die Chinesen könnten einen Kurs wie unser „Skills&Tools“ wirklich mal brauchen. Präsentieren können die ja mal gar nicht. Die erste Gruppe war „etwas“ unvorbereitet…aber da sie eh nur vorgelesen haben könnte man meinen es gab auch nicht viel zu üben….aber auch vorlesen will gelernt sein. Vor allem Englisch. Aber man kann sich ja helfen lassen und den Text einfach von jemandem aus dem Publikum (z.B. von SteffenJ) vorlesen lassen. Ist doch viel bequemer als sich selbst abzumühen. Und da das so einfach war, kann man dann auch gleich einen Chinesen die chinesische Webseite, die man einfach mal eingefügt hat, eben kurz für die Lehrerin und uns Europäer übersetzen lassen….das vorher schon mal selbst zu machen, wäre ja Arbeit gewesen. Gelernt habe ich nur, dass in China Präsentationen möglichst bunt, möglichst unübersichtlich und unleserlich (am besten ist bunte Schrift auf bunten Bildern) und am besten auch 100% kopiert, aber mit möglichst wenig Inhalt sein sollten.
Eine andere Gruppe hatte McDonald´s als Thema. Und McDonalds hat auch quasi die Präsentation für sie gemacht….einfach mal alles von der Webseite kopiert und eingefügt. „Our History, Our Leadership…“ usw. Der alte McDonald´s Werbefilm am Anfang war auch ganz nett, hatte nur absolut nichts mit dem Thema zu tun. Aber einer von ihnen hat tatsächlich bei McDonald´s gearbeitet und am Ende noch ein paar Fotos aus der Küche gezeigt. War gar nicht sooo schlimm. Das Fritierfett wird allerdings erst dann gewechselt, wenn einer der Angestellten  der Meinung ist, dass es mal wieder nötig ist. Der Zeitraum ist damit also eher variabel. Er hat uns auch den heißen Tipp gegeben, besser nicht zu KFC zu gehen. Da wäre es nicht so sauber….hätte er uns das besser schon vor 2 Monaten mal gesagt. Jetzt ist es auch zu spät.
Und ich hab noch was feines bei uns im Supermarkt gefunden....
Black fungus juice....

...und frische Frösche

Dumpling-Party

Letzten Freitag waren wir von der Uni aus zu einer Party einladen. Anders als bei uns in Deutschland fangen Uni-Partys hier schon mittags an und sind dementsprechend früh vorbei;-) Wir haben uns an der Uni mit einer Gruppe Chinesen getroffen und sind dann zur Party losmaschiert. Die Chinesen waren alle ganz nett und konnten auch recht gut Englisch.
Die Wohnung, wo die Party stattgefunden hat war typisch chinesisch  (also extrem kitischig;-)) eingerichtet. Eigentlich war’s auch keine richtige Wohnung, sondern eher sowas wie ein Jugendraum bei uns. Es hab 3 Zimmer mit Tischen, jede Menge Gesellschaftsspiele und auch einen Fernseher mit Videospielen.
Zuerst sollten wir uns alle an den Tischen verteilen und uns in den Gruppen vorstellen. Ich war zusammen mit Steff an einem Tisch und unsere erste Gruppe war  die coolste von denen, die wir hatten. Sie waren sehr interessiert und konnten auch gut genug Englisch, um uns auch ein paar Dinge zu erklären. Zum Beispiel warum Chinesen keine englischen Zahlen lesen können. (Liegt daran, dass sie hier ein System haben, das Zahlen in Blöcke mit 4 Nullen einteilt und nicht wie bei uns mit 3 Nullen. Deswegen kommen sie eigentlich mit allen Zahlen ab 1000 nicht mehr so richtig klar).
Jeweils nach ein paar Minuten wurden sie Gruppen vermischt und man konnte „neue Freunde“ finden. Unsere zweite Gruppe wollte dann ein Spiel mit uns spielen. Jeder hat einen Stapel Karten bekommen auf dem Begriffe wie Prinzessin, etwas geht kaputt, Zauberspruch, alte Frau etc draufstanden. Uns wurde erklärt wir sollten wenn wir von unserem Nachbarn eine Karte gezogen haben zu dem Begriff darauf eine kurze Geschichte erzählen. Meine Nachbarin hat angefangen und „alte Frau“ gezogen. Ihr Geschichte war: Es war einmal eine alte Frau, die die Prinzessin umbringen wollte.“ Tolle Geschichte;-) Wir sollten dann abstimmen ob wir die Geschichte akzeptieren oder nicht. Steff und ich haben natürlich nicht so ganz verstanden wo das jetzt eine Geschichte war, aber gut. Danach war ich dran und ich habe „etwas geht kaputt“ gezogen. Habe dann erzählt wie mein Spiegel kaputt gegangen ist, als ich hier in China angekommen bin…. Meine Geschichte wurde nicht akzeptiert. Ich hatte nämlich leider das Spiel nicht verstanden. Es sollte nicht jeder eine kurze Geschichte erzählen, sondern die angefangene Geschichte weitererzählen. Macht auch viel mehr Sinn. Musste dann eine Strafkarte ziehen und einen Chinesen auf die Wange küssen. Danach lief das Spiel aber besser. Trotzdem kommt man sich vor wie im Kindergarten;-)
Ein erneuter Gruppenwechsel hat uns dann gerettet. Die Gruppe war allerdings nicht so gesprächig und wollte lieber Uno spielen. Sind dann recht bald zum nächsten Programmpunkt übergegangen: „Now that you all found some new friends, we can make dumplings“. Die Tische wurden zusammengerückt und wir durften uns alle mal daran versuchen Dumplings (kleine Teigtaschen mit verschiedenen Füllungen) selbst herzustellen. Sind kläglich gescheitert, aber es war cool mal zu sehen wie man es eigentlich macht. Sieht einfach aus, ist es aber nicht. Leider schmecken am Ende die gut gemachten auch viel besser. Unsere waren meist nicht fest genug zusammengedrückt und haben sich mit Wasser vollgesogen. Aber naja. Ist ja noch kein Meister vom Himmel gefallen. Wir hatten unseren Spaß und die Chinesen auch.

So sahen unsere Dumplings aus....

....und so sollten sie aussehen;-)


Als dann die rohen Dumplings alle fertig waren (bestimmt 200 oder so…) mussten wir ewig warten um welche essen zu können….die chinesische Unorganisiertheit und Ineffizienz hat wieder einmal zugeschlagen….es gab nur eine Herdplatte und entsprechend nur einen Topf für alle Dumplings. Es wurden dann immer ca 15 auf einmal reingeworfen und 10min gekocht….wie lange es gedauert hat, alle fertig zu haben könnt ihr euch jetzt selbst ausrechnen. Sie waren aber ganz lecker (vor allem die, die von Chinesen  gemacht waren), auch wenn eine Soße dazu super gewesen wäre.
Während wir gewartet haben bzw immer mal wieder kleine Portionen verteilt wurden, wurden weiter fleißig Spiele gespielt. In erster Linie war aber Thorsten ein begehrter Spielpartner. Er hat auch wieder ordentlich Pluspunkte bei den Chinesen gesammelt, dafür dass er auch jeden Spaß  mitmachtJ Es war auch definitiv interessant zu sehen womit 21-jährige Chinesen ihre Freizeit verbringen. Man fühlt sich ein wenig, als wäre man wieder 12….aber ist ja auch mal ganz nett.
Zum Abschluss gab es noch eine große Torte für alle und ein GruppenfotoJ